Welchen Zweck erfüllt der Lageplan?

posted am: 17 Dezember 2019

In jedem Jahr werden viele Bauwerke errichtet oder umgebaut. Diese Bauarbeiten müssen bestimmten baurechtlichen Vorschriften entsprechen. Die Aufsicht führt beispielsweise das Bauaufsichtsamt. Für jedes dieser Gebäude wird ein Bauantrag beim Bauamt der zuständigen Gemeinde gestellt. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Bauantrages ist der Lageplan, bspw. von Vermessungsbüro Seitz. Er entspricht auch den Vorgaben der Bauordnung. Damit über ihn alle Merkmale des betreffenden Grundstücks und Gebäudes abgebildet werden können, besteht er aus zwei Teilen. In einem wird das Baugrundstück beschrieben. Hier finden die Beteiligten den Namen und die genaue Anschrift des Bauherrn. Betreibt er ein Unternehmen, dann wird auch die Steuernummer erfasst. Wichtig ist auch die Baulast. Sie bestimmt die Auflagen, die mit dem Grundstück verbunden sind. Dazu gehören beispielsweise die Nutzungsrechte Dritter. Gleichzeitig stellt die aufgeführte Baulast eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung dar, die mit dem Plan verbunden ist. Die einzelnen Baulasten des Plans werden in ein Liegenschaftsregister übernommen.

 

Eine Baulast im Lageplan entsteht beispielsweise, wenn der jetzige oder ein früherer Eigentümer seinem Nachbarn ein Wegerecht eingeräumt hat. An dieses ist der Nachfolger gebunden. Zu den verbindlichen Zahlen, die im Plan ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, gehört die Grundflächenzahl oder GRZ. Sie gibt den Flächenanteil an, der auf dem zugrunde liegenden Grundstück bebaut werden darf. Das Gesetz schreibt eine dezimalstellenbezogene Darstellung vor. Beispielsweise bedeutet die GRZ von 0,3, dass dreißig Prozent des Landes bebaut werden können. Als Grundlage dienen das Grundstück, das darauf errichtete Gebäude sowie die Nebenanlagen und befestigten Flächen.
 

 

Die GRZ des Lageplans wird durch die Geschossflächenzahl ergänzt. Sie drückt das Verhältnis zwischen den gesamten Geschossflächen der Vollgeschosse zur Fläche des Baugrundstücks aus. Im Rahmen des Bebauungsplans besteht eine Alternative. Gibt es Aufenthaltsräume für Mitarbeiter, so können diese mit einbezogen werden. Das gleiche gilt für die sich anschließenden Treppenhäuser. Auch an dieser Stelle hilft ein Beispiel weiter. Die Geschossflächen betragen 400 m². Das Grundstück hat 500 m². Daraus ergibt sich die GFZ von 0,8.
 

 

Über die Baumassenzahl oder BMZ des Lageplans werden die Kubikmeter der Baumasse wiedergegeben. Unter der BMZ werden alle Werte zusammengefasst, die vom Fußboden des ersten Vollgeschosses bis zur Decke des obersten reichen. Die BMZ hat jedoch nur für Industrie- und Gewerbebauten eine Bedeutung.
 

 

Der zweite Teil des Lageplans besteht aus Zeichnungen. Diese werden zweidimensional erstellt. Verantwortlich ist meistens ein Vermessungsingenieur des Bauamtes. Die von ihm erzeugte Aufsicht erfolgt über die Dreitafelprojektion. Sie ist maßstabsgerecht. Ergänzt werden die Zeichnungen durch eine Legende sowie genormte Maßangaben. Über programmierte CAD-Systeme, erfolgt sowohl die dazugehörige Berechnung als auch die Fertigstellung der benötigten Zeichnungen.
 

Jeder, der ein berechtigtes Interesse an dem Lageplan hat, kann ihn einsehen. Vor allem beim Kauf- oder Verkauf eines Grundstücks oder Gebäudes sind die darin enthaltenen Angaben sehr wichtig, um einen angemessenen Kaufpreis zu bestimmten.

 

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